Sie suchen nach überzeugenden Konzepten zur Reduzierung des Parkdrucks? Dann sind Sie bei uns richtig.

Parkraummanagement ist ein Reizthema. Für eine hohe Akzeptanz braucht es eine schlüssige und gut nachvollziehbare Konzeption.

In Hamburg geht der Pkw-Besitz pro Kopf zwar seit einigen Jahren zurück (s. Abb.1), gleichzeitig wächst aber die Stadt. Auch deshalb nimmt der Parkdruck oftmals nicht spürbar ab.

Übrigens: Das Umweltbundesamt geht davon aus, dass in Städten 150 Pkw je 1000 Einwohner*innen ausreichen.

Der ruhende Kfz-Verkehr dominiert daher weiterhin den öffentlichen Raum. Denn um die Qualität des öffentlichen Raums deutlich zu verbessern, braucht es mehr freie Flächen, zum Beispiel für:

Verkehrssicherheit

Barrierefreiheit

Begegnung

Radverkehr

hier wird noch ein anderes Bild eingefügt

Klimaanpassung

Alle Verkehrsteilnehmenden

Der Parkdruck ergibt sich aus dem Verhältnis von Parkraumnachfrage und -angebot.

Um den Parkdruck zu senken, kann also entweder das Angebot erhöht oder die Nachfrage reduziert werden. In hoch verdichteten Quartieren ist es schwer, das Angebot zu erhöhen, weil es nur wenige ungenutzte Flächen gibt. Aber glücklicherweise ist es genau in diesen Quartieren vergleichsweise leicht, die Nachfrage und damit den vielfältigen Ansprüchen im öffentlichen Raum gerecht zu werden.

Hoher Parkdruck erzeugt Parksuchverkehr, deshalb ist zielführend, dass die Parkraumnachfrage das Parkraumangebot nicht übersteigt. Gleichzeitig sollte das Parkraumangebot im Sinne einer effizienten Flächennutzung die Nachfrage nicht deutlich übersteigen. Zudem kann ein sehr attraktives Parkangebot ebenfalls zu mehr Kfz-Verkehr führen.

Im Sinn eines nachhaltigen Verkehrssystem ist also gutes Mittelmaß zwischen Angebot und Nachfrage zielführend.

Übrigens: Der Parksuchverkehr stellt nur räumlich und zeitlich begrenzt ein Problem dar, auf die Gesamtstadt gesehen ist er jedoch vernachlässigbar.2

Was ist der Schlüssel für ein funktionierendes Parkraummanagement?

Der Schlüssel für ein funktionierendes Parkraummanagement sind die Parkraumbewirtschaftung und angemessene Parkgebühren. Sie führen dazu, dass …

...privater Parkraum genutzt wird

Eine Studie aus Dortmund zeigt, dass nur 1/3 der privaten Garagen ordnungsgemäß (nämlich zum Parken eines Autos) genutzt werden. Die anderen zwei Drittel der Garagen werden zweckentfremdet.3

Nach Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung im rheinland-pfälzischen Landau nahm die Anzahl der Anträge auf Abholung von Sperrmüll sprunghaft zu.

Auch Tiefgaragen stehen häufiger leer, wenn die Straßen-Parkstände im Umfeld nicht bewirtschaftet werden.

… ein Teil der Menschen, die keinen eigenen Pkw brauchen, diesen abschaffen.

Eine aktuelle Haushaltsbefragung aus dem Hamburger Stadtteil Hoheluft-West zeigt, dass ein relevanter Teil der Autobesitzer*innen ihr Fahrzeug nur gelegentlich benötigen und sich diese Fahrten auch gut mit einem Carsharing-Auto erledigen ließen. Offensichtlich stellen die Bewohnerparkgebühren von 65 Euro im Jahr keinen Anreiz dar, überflüssige Privatautos abzuschaffen.

… Kurzzeitparker (Geschäftskund*innen, Handwerksbetrieben, Pflegediensten, Lieferdiensten etc.) schnell und eingangsnah einen freien Parkstand finden.

Auch die Forschungsgesellschaft für Straßen und Verkehrswesen (FGSV) empfiehlt, die Anzahl von Parkständen für den privaten Kfz-Verkehr im Straßenraum möglichst gering zu halten.

Übrigens: Tokio ist besonders konsequent: Ein Pkw wird nur dann zugelassen, wenn nachgewiesen wird, das für diesen Pkw ein privater Stellplatz vorhanden ist.

Aber sind Parkgebühren nicht unsozial?

Problematisch ist, wenn ein Haushalt auf ein eigenes Auto angewiesen ist und sich die hohe Parkgebühren nicht leisten kann. Das trifft allerdings nur auf einen kleinen Teil der Haushalte mit Pkw zu. Denn …

… 1. besitzen in Hamburg 78 % der Haushalte mit sehr niedrigem ökonomischen Status gar keinen Pkw.4

… 2. machen die heutigen Bewohnerparkgebühren in Hamburg weniger als 1 % der Kosten eines Pkw aus.5

Sinnvoll ist, für diese sozialen Härtefälle eine gezielte Unterstützung anzubieten, statt die Pkw-Nutzung pauschal für alle Menschen zu vergünstigen. Eine direkte Ermäßigung für Bewohnerparkausweise ist leider bisher noch nicht zulässig [Freiburger Urteil].

Für den Großteil der Haushalte sind höhere Parkgebühren aber zumutbar. Und eine Parkmöglichkeit auch deutlich mehr Wert als 65 Euro/Jahr.

Praxisbeispiel Karlsruhe: „Inhaber und Inhaberinnen des Karlsruher Passes/Kinderpasses erhalten bei Vorlage des Gebührenbescheids für den Bewohnerparkausweis und der Vorlage ihres Kontoauszugs zur Überprüfung der Abbuchung beim Jugendfreizeit- und Bildungswerk, die Gebühren zu 50 Prozent erstattet.“6

Zum Vergleich:

Ein privater Stellplatz in den hochverdichteten Quartieren kostet meist über 100 Euro/Monat.7

Ein Straßen-Parkstand ist etwa 133 Euro/Monat wert. Dies entspricht der Summe von Einrichtungs- und Unterhaltskosten, Flächenwert und externen Kosten in Metropolen.8

Die Gebühren für kommerzielle Sondernutzungen bilden diesen Wert zum Teil ab – die Bewohnerparkgebühren aber nicht.

Die Kosten für 10 m² Sondernutzung in Hamburg belaufen sich je nach Lage auf:
Verkaufsstand 95-450 €/Monat
Außengastro 40-80 €/Monat9

Welche Maßnahmen sind besonders gut geeignet, den Parkdruck zu senken?

Stationsgebundenes Carsharing

Stationsgebundenes Carsharing ist ideal für viele Menschen in mischgenutzten Quartieren, in denen für den Großteil der Wege kein Pkw benötigt werden. Zum Beispiel wenn das Auto nur benötigt wird, um alle paar Wochen an die Küste zum Kiten zu fahren, die Eltern auf dem Land zu besuchen oder einen Großeinkauf zu erledigen.

Ein stationsgebundenes Carsharing-Fahrzeug ersetzt in Großstädten Quartieren mittelfristig 6-16 private Pkw. In hochverdichteten Stadtteilen liegt die Quote zum Teil sogar noch höher.10

Das Potenzial in hoch verdichteten Quartieren liegt bei über 5 stationsgebundenen Carsharing-Fahrzeugen je 1000 Einwohner*innen, wie eine Auswertung der innerstädtischen Stadtteile in Karlsruhe 2022 zeigt: 5,3 stationsgebundene Carsharing-Fahrzeuge gab es dort zu diesem Zeitpunkt je 1000 Einwohner*innen. Seitdem wurde das Angebot dort weiter ausgebaut. Eine Sättigung der Nachfrage ist noch nicht erreicht.

Entlang dieser Beobachtung ließe sich im 0,7 km² großen Stadtteil Hoheluft-West durch einen deutlichen Ausbau des stationsgebundenen Carsharings auf 71 Fahrzeuge die Parkraumnachfrage mittelfristig um knapp 800 private Pkw reduzieren.

Was müsste in Hamburg passieren?

Zum einen müssten Parkstände an Switch-Stationen für stationsgebundene Carsharing-Anbieter fest reservierbar sein – das lässt die Stadt Hamburg bisher nicht zu. In vielen anderen Städten gibt es bereits Carsharingstellplätze für einzelne Anbieter, zum Beispiel in Bremen an den sogenannten Mobilpunkten und Mobilpünktchen.

Zum anderen empfiehlt es sich, viele kleine statt weniger großer Switch-Stationen umzusetzen, damit für alle Bewohner*innen der Weg zur nächsten Station kurz ist So machen es zum Beispiel Karlsruhe und Bremen, die bereits ein flächendeckendes, engmaschiges Angebot an Carsharingstationen in den Straßen der innerstädtischen Stadtteile haben.

Eine weitere gute Sache von Carsharing ist: Das ist vergleichsweise schnell umsetzbar!

Und was ist mit Quartiersgaragen?

Quartiersgaragen sind vermeintlich eine naheliegende Lösung, um Parkdruck zu reduzieren. Dabei sind jedoch einige Dinge zu berücksichtigen:

Quartiersgaragen sind teuer

Das bedeutet, entweder sind hohe Parkgebühren oder eine Subventionierung des Autoverkehrs erforderlich. Die Wirtschaftlichkeit kann dabei etwas verbessert werden, wenn die Quartiersgarage auch durch Kurzzeitparker und Tagesgäste genutzt werden kann. Eine Untersuchung in Köln hat ergeben, dass eine Reduzierung von knapp 30.000 Parkständen durch Carsharing unter 10 Mio. Euro kosten würde, während Investitionen von etwa 276-570 Mio. Euro nötig wären, um eine ähnliche Entlastung durch Quartiersgaragen zu schaffen.11

Quartiersgaragen brauchen Platz

Diese Flächen müssen da erstmal vorhanden sein. Und wenn es sie gibt, stellt sich die Frage, ob man diese Flächen dann für Parken nutzen möchte – oder z.B. für den Wohnungsbau. Übrigens: Automatisierte Garagen können auf derselben Fläche mehr Pkw unterbringen – sind aber (je Stellplatz) noch einmal etwa doppelt so teuer wie normale Parkhäuser.

Quartiersgaragen brauchen viel Vorlauf

Ist ein passendes Grundstück gefunden, wird in den meisten Fällen erst einmal das entsprechende Baurecht geschaffen werden müssen. Die Änderung des Bebauungsplans, Baugenehmigung, Ausschreibung und Bau brauchen im besten Fall etwa vier Jahre, aber auch gerne mal deutlich länger. Es kann also sehr lange dauern, bis der Parkraum verfügbar ist.

Fazit: In Einzelfällen können Quartiersgaragen zur Reduktion des Parkdrucks beitragen. Dies gilt insbesondere dort, wo hoher Parkdruck besteht und gleichzeitig wenig Parkraum auf Privatgrund verfügbar ist.

Als schnelle Lösung für die Entlastung des Straßenraums vom Pkw-Parken sind Quartiersgaragen aber eine Fata Morgana.

Und was ist mit Quartiersgaragen?

Quartiersgaragen sind vermeintlich eine naheliegende Lösung, um Parkdruck zu reduzieren. Dabei sind jedoch einige Dinge zu berücksichtigen:

Quartiersgaragen sind teuer.
Das bedeutet, entweder sind hohe Parkgebühren oder eine Subventionierung des Autoverkehrs erforderlich. Die Wirtschaftlichkeit kann dabei etwas verbessert werden, wenn die Quartiersgarage auch durch Kurzzeitparker und Tagesgäste genutzt werden kann. Eine Untersuchung in Köln hat ergeben, dass eine Reduzierung von knapp 30.000 Parkständen durch Carsharing unter 10 Mio. Euro kosten würde, während Investitionen von etwa 276-570 Mio. Euro nötig wären, um eine ähnliche Entlastung durch Quartiersgaragen zu schaffen (Quelle: Raumbuch Mobilstationen Köln).

Quartiersgaragen brauchen Platz.
Diese Flächen müssen da erstmal vorhanden sein. Und wenn es sie gibt, stellt sich die Frage, ob man diese Flächen dann für Parken nutzen möchte – oder z.B. für den Wohnungsbau.
Übrigens: Automatisierte Garagen können auf derselben Fläche mehr Pkw unterbringen – sind aber (je Stellplatz) noch einmal etwa doppelt so teuer wie normale Parkhäuser.

Quartiersgaragen brauchen viel Vorlauf.
Ist ein passendes Grundstück gefunden, wird in den meisten Fällen erst einmal das entsprechende Baurecht geschaffen werden müssen. Die Änderung des Bebauungsplans, Baugenehmigung, Ausschreibung und Bau brauchen im besten Fall etwa vier Jahre, aber auch gerne mal deutlich länger. Es kann also sehr lange dauern, bis der Parkraum verfügbar ist.

Fazit: In Einzelfällen können Quartiersgaragen zur Reduktion des Parkdrucks beitragen. Dies gilt insbesondere dort, wo hoher Parkdruck besteht und gleichzeitig wenig Parkraum auf Privatgrund verfügbar ist.

Als schnelle Lösung für die Entlastung des Straßenraums vom Pkw-Parken sind Quartiersgaragen aber eine Fata Morgana.

Und wie wäre es mit einer Wiedereinführung der Stellplatzpflicht für den Wohnungsbau in Hamburg?

In hochverdichteten Quartieren kann Wohnungsbau auf verschiedene Art entstehen:

– Größere Brache, die über einen Bebauungsplan entwickelt wird. Hier werden in Bebauungsplanverfahren i.d.R. auch heute schon Stellplätze gefordert und gebaut.

– Nachverdichtung in einer Baulücke, durch Aufstockung oder Nutzung von Dachgeschossen. Eine Stellplatzpflicht führt dazu, dass Nutzflächen verloren gehen oder der Bau (deutlich) teurer wird. Das ist der Grund, warum die Stellplatzpflicht in Hamburg ausgesetzt ist.

– Umnutzung von z.B. Büroflächen. Hier sind in der Regel bereits Stellplätze errichtet oder abgelöst. Das bedeutet, eine Stellplatzpflicht würde hier nicht greifen.

Was kann stattdessen getan werden?

Heute kann es vorkommen, dass Bauträger den Stellplatzbedarf der späteren Bewohnerschaft auf den öffentlichen Straßenraum abwälzen. Dem kann vorgebeugt werden, wenn eine Parkraumbewirtschaftung im Umfeld besteht und Bewohnerparkausweise nur an Bewohner*innen von Bestandsgebäuden, nicht aber von Neubauten ausgegeben werden. Der Bauträger muss also einschätzen, wie viele Stellplätze es auf dem Grundstück braucht, um die Bedürfnisse seiner Zielgruppe zu befriedigen oder die Wohnungen gezielt als autoarmes Wohnen vermarkten. Eine Orientierung für den zu erwartenden Stellplatzbedarf kann dabei eine Studie der TUHH geben.12

Handwerkerparken und andere Sonderregelungen

Handwerksbetriebe und Pflegedienste spielen eine entscheidende Rolle in der städtischen Infrastruktur und Versorgung. Sie benötigen oft kurzfristigen und nahen Zugang zu ihren Einsatzorten, um ihre Aufgaben effektiv erfüllen zu können. In vielen Städten führt die wachsende Bevölkerung und zunehmende Anzahl an Autos zu einem erhöhten Parkdruck, insbesondere in dicht bebauten, aber zunehmend auch weniger dicht besidelten, Bereich. Dies kann die Arbeit von Handwerkern und Pflegediensten erheblich erschweren. Durch intelligente Regelungen und Infrastrukturen lassen sich die Arbeit der entsprechenden Dienstleister erleichtern und eine zuverlässigere und pünktlichere Versorgung von Patienten sicherstellen.

Parkausweise für Handwerksbetriebe und Pflegedienste

Parkausweise für Handwerksbetriebe und Pflegedienste sind spezielle Ausnahmegenehmigungen, die es diesen wichtigen Dienstleistern ermöglichen, ihre Arbeit effizienter und ohne unnötige Verzögerungen durchzuführen. Diese Ausweise erlauben es den Mitarbeitern, in bestimmten Zonen zu parken, die normalerweise Bewohnern vorbehalten, zeitlich begrenzt oder kostenpflichtig sind.

Vorteile von Sonderparkausweisen für Handwerksbetriebe und Pflegedienste

– Handwerker und Pflegekräfte können näher an ihrem Einsatzort parken, was die Zeit für die Parkplatzsuche erheblich reduziert.

– Mit einem leichteren Zugang zum Arbeitsort können mehr Aufträge oder Pflegebesuche pro Tag durchgeführt werden.

– Die Gewissheit, einen legalen Parkplatz in der Nähe des Einsatzortes zu finden, reduziert Zeitdruck und Stress für die Mitarbeiter und ermöglicht eine konzentriertere Arbeitsausführung.

Wirtschaftsverkehrszonen

Wirtschaftsverkehrszonen sind speziell ausgewiesene Bereiche ähnlich wie Ladebereiche, die jedoch nicht nur dem Liefern, sondern dem ganzen Wirtschaftsverkehr vorbehalten sind. Wirtschaftsverkehrszonen bieten reservierte Halte- und Parkmöglichkeiten für Handwerksbetriebe, Pflege- und Lieferdienste im öffentlichen Verkehrsraum. Sie sollten als Ergänzung zu klassischen Ladezonen angeordnet werden. Die Dichte an ausgewiesenen Zonen sollte auf das Umfeld und die lokalen Bedarfe abgestimmt werden. In hoch verdichteten Bereichen kann die Einrichtung einer Wirtschaftsverkehrszone aller 15 – 20 Parkstände sinnvoll sein. Sie sollten beidseitig versetzt angeornet werden.

Vorteile von Wirtschaftsverkehrszonen

– Sie bieten mehr reservierte Halte- und Parkmöglichkeiten für Handwerker, Pflege- und Lieferdienste in Gebieten mit hohem Parkdruck

– Sie ermöglichen Handwerksbetrieben das einsatzbezogene längere Parken nahe dem Auftragsort, um bspw. ein mobile Schreinerei betreiben zu könnnen.

– Sie stellen kurze Wege zwischen Fahrzeug und Einsatzort sicher.

– Die Zonen wirken der abnehmenden Bereitschaft entgegen, in bestimmten Quartieren Kundenaufträge aufgrund der schwierigen Parksituation anzunehmen.

Zusammenfassung

In hochverdichteten Quartieren ist zur Reduzierung des Parkdrucks ein Zusammenspiel mehrerer Maßnahmen besonders wirksam:

Parkraumbewirt-schaftung

Konsequente Parkraumbewirtschaft-ung sowie höhere Parkgebühren inklusive Sozialklausel

Carsharing

Deutlich mehr kleine Switch-Stationen, an denen Reservierungen für stationsgebundene Carsharing-Anbieter ermöglicht werden

Zentrale Verortung von parkenden Kfz

Quartiersgaragen nur im Ausnahmefall – und wenn, dann mit Mischnutzung sowie keine Bewohnerparkausweise für Neubauten

Zusammenfassung

In hochverdichteten Quartieren ist zur Reduzierung des Parkdrucks ein Zusammenspiel mehrerer Maßnahmen besonders wirksam:

– Konsequente Parkraumbewirtschaftung sowie höhere Parkgebühren inklusive Sozialklausel

– Deutlich mehr kleine Switch-Stationen, an denen Reservierungen für stationsgebundene Carsharing-Anbieter ermöglicht werden

– Quartiersgaragen nur im Ausnahmefall – und wenn, dann mit Mischnutzung sowie keine Bewohnerparkausweise für Neubauten

Unsere Erfahrung

Eine Übersicht unserer Kompetenzen im Bereich Parkraummanagement.

Parkraumbewirtschaftungskonzept Hannover

Für die niedersächsische Landeshauptstadt prüfen wir derzeit gemeinsam mit Dr. Olaf Dilling von re|Rechtsanwälte, wo und wie die Parkraumbewirtschaftung in Hannover ausgeweitet werden kann. Zudem entwickeln wir eine Empfehlung für die zukünftige Bemessung der Bewohnerparkgebühren in der Stadt.

Dazu ermitteln wir aus Strukturdaten und dem Verkehrsmodell das Parkraumangebot und die Parkraumnachfrage auf Baublockebene. Die Ergebnisse plausibilisieren wir durch stichprobenartige Erhebungen in ausgewählten Quartieren.

Im Rahmen des Projekts haben wir außerdem aufschlussreiche Interviews mit Vertreter*innen der Städte Aachen, Freiburg, Landau und Stuttgart zu deren Erfahrungen mit der Ausweitung der Parkraumbewirtschaftung bzw. der Anpassung der Bewohnerparkgebühren geführt, deren Ergebnisse in das Konzept für die Stadt Hannover einfließen.

Raumbuch Mobilstationen Köln

Für die Stadt Köln haben wir gemeinsam mit Michael Glotz-Richter ein Konzept für das großflächige Ausrollen von Mobilstationen erstellt. Das Zielnetz 2030+ sieht dabei stadtweit über 1.200 Mobilstationen vor. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Ausweitung des stationsgebundenen Carsharings zur Reduzierung des Parkdrucks in innerstädtischen Quartieren. Das Raumbuch Mobilstationen wurde im Juni 2024 einstimmig vom Verkehrsausschuss der Stadt Köln beschlossen.

Link: https://studio.argus-hh.de/portfolio_page/raumbuch-mobilstationen-koeln-de/

Parkraum-GIS Hamburg

Die Stadt Hamburg betreibt ein Parkraum-GIS, in dem die Stell­plätze des zentralen Stadtgebiets verwaltet werden. ARGUS wurde 2014 mit der Aktualisierung und Erweiterung des Datenbestands beauftragt. Hierzu wurde auf externe Erheber zurückgegriffen, welche neben der Erhebung vor Ort auch die Digitalisierung der Parkstände mittels Open-Source GIS-Programmen übernahmen. Von ARGUS wurden automatisiert erstellte Erhebungskarten zur Verfü­gung gestellt sowie eine Schulung der Erheber im Umgang mit GIS durchgeführt. Die Zusammenführung, Kontrolle und Verwaltung der Daten erfolgte in einer zentralen PostGIS-Datenbank, welche in das Parkraum-GIS des LBV überführt wurde.

Parkraumuntersuchung Bremen-Überseestadt

Die Bremer Überseestadt schließt sich von Westen an die Innen­stadt an und stellt mit rd. 300 ha Fläche ein gesamtstädtisch be­deut­sames Nachnutzungsprojekt ehemaliger Hafenanlagen dar. ARGUS wurde 2013 mit der Durchführung einer Parkraumuntersuchung beauftragt, um die im Quartier sichtbaren Parkraumkonflikte zu untersuchen und Lösungsansätze zu entwickeln. Hierzu wurde nach einer umfassenden Kartierung des Stellplatzangebots eine Park­dauer­erhebung durchgeführt und in kleinräumigen Quartieren aus­gewertet. Zur Erhebung des Mobilitätsverhaltens wurden Unter­neh­men und Mitarbeiter der Überseestadt mittels einer Online­um­frage befragt. Den Abschluss der Untersuchung bildeten Prognose­be­rech­­nungen einer zusätzlichen Nachfrage infolge der weiteren Quartiersentwicklung und Maßnahmen­empfehlungen zur Steuerung von Parkraumnachfrage und –angebot.

Konzeptstudie Mobility Hubs Oberbillwerder

Bei der Planung des neuen Hamburger Stadtteils Oberbillwerder wird großer Wert darauf gelegt, dass der Straßenraum und andere wertvolle Flächen nicht durch parkende Fahrzeuge verloren gehen. Mit Mobility Hubs soll der ruhende Kfz-Verkehr neu geordnet werden und gleichzeitig Begegnungsorte für Nachbarschaftsbildung geschaffen werden.

2022-2024 haben wir gemeinsam mit Sprinkenhof, steg, Studio Schwitalla, Arup und Drees&Sommer eine Konzeptstudie für die Mobiliy Hubs in Oberbillwerder entwickelt. Diese setzt sich intensiv mit Fragen zum wirtschaftlichen Betrieb, zur nachhaltigen Gebäudestruktur und zur Quartiersmobilität auseinander. Die Konzeptstudie sollte darüber hinaus dazu dienen, auch über Oberbillwerder hinaus ein wirtschaftlich und sozial tragfähiges Konzept für alle Mobility Hubs zu entwickeln.

Mobility Hubs Pforzheim

Abgeleitet aus den spezifischen räumlichen Randbedingungen und den Anforderungen der Nutzer:innen wurde 2022 gemeinsam mit der Stadt Pforzheim und dem Studio Schwitalla ein Raumprogramm für zwei Mobility Hubs in Pforzheim entwickelt. Der Mobility Hub ZOB wir dabei durch die direkte Anbindung an den ZOB und Hauptbahnhof das zentrale Scharnier der Stadtmobilität, u.a. mit einem integrierten Logistik Hub. Der Mobility Hub Goldschmiedeschulplatz wird als NeighbourHub konzipiert. Hier liegt der Schwerpunkt auf Mobilitätsangebote für das direkt Umfeld. 

Konzeptstudie Mobility Hubs Bergedorf-West

Die Bergedorf-Bille eG besitzt sowohl ca. 900 Wohneinheiten als auch große und dezentral gelegene Flächen, die teilweise heute untergenutzt oder dem ruhenden Verkehr vorbehalten sind. Zur Nutzung dieser Flächen sollen das ebenerdige Parken transformiert und ein Prototyp eines „Micro-Hubs“ in Bergedorf-West in Form eines Mobility-Hubs entwickelt werden.

Wir haben die Bedarfe des ruhenden Verkehrs prognostiziert und dimensioniert, den Prototypen eines Mobility-Hubs funktionale programmiert und im Bearbeitungsgebiet verortet. Hierzu gehört auch die Setzung der Mobilitätsangebote im Gebäude bzw. Außenraum, der Betrieb und das Management sowie die Darlegung einer ersten Einschätzung zu Finanzierungs- und Realisierungsmöglichkeiten.

Bearbeitungszeitraum: 2021-2022

Sie benötigen eine maßgeschneiderte Lösung? Sprechen Sie uns gerne an!

Schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an studio@argus-hh.de.

Quellen

1Grafik: ARGUS studio/; Datengrundlage: Statistikamt-Nord

2[https://start2park.fluxguide.com/website/2022/11/02/zwischenergebnisse/]

3Scheiner, Faust, Helmer, Straub, Holz-Rau: What’s that garage for? Private parking and on-street parking in a high-density urban residential neighbourhood

4Datengrundlage: MiD 2017

5Golf: 7800 Euro / Jahr https://assets.adac.de/ Autodatenbank/Autokosten/ autokostenuebersicht_s-v.pdf Zuletzt abgerufen am 12.11.2024

6https://www.karlsruhe.de/mobilitaet-stadtbild/mobilitaet/motorisierter-verkehr/bewohnerparkausweis, zuletzt abgerufen am 27.02.2025 [rechtlich zu prüfen]

7Aktuelle Abfrage von verfügbaren Stell- und Tiefgaragenplätzen auf den Portalen kleinanzeigen, immoscout24 und immowelt, Stand 28.02.2024, 2-6 Beispielwerte je Stadtteil

8https://www.klimaschutz-bewegt.de/wp-content/uploads/01_Kosten_Parkraum_ifeu.pdf

9Anlage 1 der Gebührenordnung für die Verwaltung und Benutzung der öffentlichen Wege, Grün- und Erholungsanlagen

10https://www.carsharing.de/sites/default/files/download/2024-08/240529_Factsheet_Verkehrsentlastung_final.pdf

11Raumbuch Mobilstationen Köln

12https://lebendige-stadt.de/pdf/Stellplatz-Publikation-Lebendige-Stadt.pdf

Fotos

Speicherstadt: Karsten Wachtmann via Pixabay

Verkehrssicherheit, Barrierefreiheit, alle Verkehrsteilnehmenden: Michael Glotz-Richter

Begegnung, Radverkehr, Klimaanpassung: ARGUS studio/ (Nils Weiland, Ruben Schauer)

Mobility Hubs Pforzheim: Studio Schwitalla für die Stadt Pforzheim